September 2017 Dielen und Strom
2./3.9.
Neben der Hauseingangstür ist ein kleines Stückchen Mauer unter die man keine Sperrschicht gezogen hatte. Offenbar hatte man dieses Stückchen gar nicht erneuert. Die Wand fühlte sich feucht an und deshalb muss sie dort abgerissen und neu gemauert werden.
Am nächsten Tag war das Fundament getrocknet, dann haben wir eine Sperrfolie draufgelegt und das Loch wieder zugemauert. Darin sind wir ja jetzt schließlich geübt.
….und immer mal wieder ein bißchen schleifen…
04.09. – 14.09.
Endlich Urlaub! Der Sommer war ja so ziemlich ausgefallen, vielleicht wird es aber ein schöner September. Der Anfang war schon ganz vielversprechend, lange schlafen und in der Sonne frühstücken.
Aber nun wollten wir endlich mit dem verlegen der Dielen beginnen. Die Unterseite soll weiß gestrichen sein aber nur einen Hauch, so dass man die Holzmaserung durchsehen kann.
Die 1.Diele wird die schwerste. Sie muss genau ausgerichtet sein, damit die nachfolgenden Dielen möglichst auf der anderen Seite noch gerade ankommen.
Unter dem Drempel müssen die Dielen so zugeschnitten werden, dass sie sich an die schiefen Hauswände anpassen.
Das war aber am Ende doch gar nicht so schwierig oder unser Reethaus doch gar nicht so schief.
Der Ablauf war jetzt immer: fünf Dielen streichen (die waren nach ein paar Minuten trocken), hochreichen, festschrauben und wieder die nächsten streichen. Die Abwechslung war auch nötig, denn nach fünf Dielen streichen tat mir meine Hand weh.
Wo die Balken mit einer Lochplatte vernagelt waren, mussten wir ein Stück ausfräsen.
Wir haben die Dielenschrauben in der Feder versenkt. So ist von oben und unten keine Schraube zu sehen. Obwohl es gut voran ging, haben wir bis zum späten Abend gebraucht um das Wohnzimmer zu schließen. Der Anblick von oben und unten war berauschend für uns.
Weil das Wetter nicht mehr lange schön bleiben sollte, haben wir den nächsten Tag genutzt um an den Strand zu fahren. Schließlich war ja Urlaub und ein bißchen Erholung brauchten wir auch.
Es geschehen Zeichen und Wunder, so hatte sich die Fensterfirma angekündigt um nun endlich die falsche Scheibe in der Tür auszuwechseln. Ich hatte nicht mehr wirklich daran geglaubt. Aber umso schöner und die Leisten an den Fenstern haben sie auch noch angebracht. Jetzt ist alles so wie wir es haben wollten.
Für den nächsten Tag hatte sich dann Hilfe angekündigt, in Form von Senior, Junior 500m Kabel und einer Schlitzmaschine um die Stromleitungen zu verlegen.
Es wurde gefräst, gehämmert und gestemmt und am darauf folgendenTag wurden die Kabel gezogen. Wieder ein Meilenstein
Kurzerhand wurde noch eine Motorsäge organisiert um die Balken durchzutrennen, die ursprünglich die Lehmwand auf dem Dachboden gehalten hat. Natürlich haben wir vorher die Zimmermänner gefragt. Die Balken haben keine statische Funktion außer der, die Lehmwand zu halten und die gab es ja nun nicht mehr.
Nachdem unser Powerteam wieder abgefahren war und das erhoffte Septembertraumwetter ausblieb, haben wir uns wieder ans Dielen legen gemacht.
So einfach der erste Teil schien, umso mehr Schwierigkeiten gab es jetzt. War Anfangs gelegentlich mal eine verzogene Diele dabei, so häufte sich das nun. Auch schlecht gehobelte oder gerissene Dielen kamen zum Vorschein. Manche sahen aus, als wäre ein Panzer darüber gefahren. Am Ende waren es fast 9 qm, die in irgendeiner Form nachbehandelt werden mussten…
Die verzogenen Dielen waren kaum mit Muskelkraft allein in die Nut zu drücken, so dass die abenteuerlichsten Methoden zum Einsatz kamen. Mein lautstarker Protest in Sachen Arbeitsschutz hat nicht geholfen. Die Drehstütze waagerecht schon!
Die ganz verzogenen Dielen haben wir in kürzeren Stücken unter dem Drempel verbauen können, auch die vom Panzer überrollten haben wir an den Stellen eingebaut, wo man sie später nicht mehr sehen wird. Wo es nicht möglich war, mussten wir sie eben selber glatt schleifen. Für den Aufwand und den Ärger haben wir aber eine Gutschrift bekommen.
Stück für Stück haben wir den Deckel drauf gemacht.
Für den Abend hatte sich orkanartiger Sturm angekündigt. Ich wollte da nicht unbedingt im Wohnwagen sitzen. Also haben wir bis spät in die Nacht gearbeitet. Auch Abendbrot gabs im Haus. Hier war es ganz still. Nichtmal ein Pfeifen vom Wind war zu hören. Das war sehr beruhigend.
Baustellenromantik!
Nun war auch die Küche wieder nach oben geschlossen
Die Dielenschrauben, die wir gekauft hatten, reichten nicht. Ich fuhr schnell zum Baustoffhandel unseres Vertrauens und wollte neue kaufen…….da hatten wir die letzten der alten Charge erworben und alle nun angebotenen waren angeblich besser, sagen alle Handwerker. Die würden das Holz nicht so schnell spalten. SUUUUPER! Unser Holz war kein einziges Mal geplatzt aber die neuen Schrauben gingen um ein vielfaches schwerer rein. Wir waren ohnehin ziemlich am Ende, unsere Hände summten schon und jetzt das!
Aber jammern hilft nicht. Und ein weiteres Highlight wartete schon. Endlich konnte ich die Gaube frei schneiden. Mit einer Gartenheckenschere ging das ruckzuck. Auf diesen Moment hatte ich mich schon gefreut, als ich die zugebaute Gaube das erste Mal gesehen hatte.
Der Lohn aller Mühe blieb nicht aus und wir platzen vor Stolz.
Ein riesiges Problem machen uns noch die Vögel. Irgendwie scheinen sie im Eulenloch einen Durchschlupf zu finden, um in unser Haus zu kommen. Dann sitzen sie auf den Balken und sch….. auf unsere Dielen. Kurzum bin ich auf die Leiter geklettert und habe versucht die Ecken auszustopfen. Natürlich haben wir die Dielen mit Folie abgedeckt. Wenn alles nicht hilft, muss der Reetdachdecker nochmal kommen und ein Netzt vors Eulenloch spannen.
Nun ist der Urlaub vorbei.Es war wenig Erholung aber das Ergebnis war es wert.
24.09.
Ein Wochenende nach unserem Urlaub waren wir wieder da und haben ein bißchen Entspannung nachgeholt